So habe ich meine ersten Snackautomaten nach Hause geholt
Transport, Eigenbau & ein Hauch Abenteuer

Nachdem ich meine ersten Automaten online gefunden hatte (meine Erfahrungen dazu findest du hier), wurde es konkret.
Ein Klick auf „Ich nehme ihn“ reichte und aus der Idee wurde Realität:
Ich musste jetzt einen tonnenschweren Snackautomaten irgendwie über 400 km nach Hause bringen.

Klingt machbar, dachte ich.
War es auch, aber nur mit 1.000.000 Gedanken im Kopf, viel Vorbereitung, Eigeninitiative und einem gehörigen Schuss Improvisation.
In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie ich mir mein eigenes Transportsystem gebaut habe, warum die Rückfahrt fast einem LKW-Abenteuer glich und wieso ich das alles sofort wieder machen würde.


Der Plan: Einfach holen, oder doch nicht so einfach?

Ich hätte den Automaten auch liefern lassen können.
Einige Händler bieten das an.
Aber ehrlich? Die Angebote lagen teilweise bei 400 Euro oder mehr, dazu unsichere Liefertermine, keine Hilfe beim Abladen, und meistens nur „bis zur Bordsteinkante“ und außerdem, was wäre denn das, wenn ich mir meinen ersten Automaten nicht selber nach Haus brächte.

Für mich war klar:

Wenn ich mir schon einen Automaten hole, dann will ich auch die Kontrolle über alles haben. Und wenn ich ehrlich bin, ein kleines Abenteuer hat noch nie geschadet.


Die Vorbereitung: Wenn’s keine Lösung gibt, dann bau dir eine

Ich habe ein Auto mit Anhängerkupplung, also war der Transport technisch kein Problem, zumindest theoretisch.
Doch je tiefer ich ins Thema einstieg, desto klarer wurde mir:
Ein Automat ist kein Möbelstück.
Er ist schwer, nämlich um die 300kg, unhandlich und alles andere als „mal eben verladen“ ohne Stapler.

Was also tun?

Ich habe beschlossen, mein eigenes Mini-Transportsystem zu bauen.
Mit etwas Kreativität, handwerklichem Mut und ein paar Baumarkt-Besuchen entstand mein DIY-Automaten-Ladekonzept:

Mein Eigenbau in Kurzfassung:

  • Anhänger organisiert: offener Autoanhänger mit flacher Ladefläche und hohen Bordwänden
  • Rampe gebaut: aus zwei stabilen Schaltafeln, verstärkt mit Querlatten und gegen Verrutschen gesichert
  • Kettenzug geplant: ich habe an der Vorderwand des Anhängers eine massive Holzplatte verschraubt und darauf eine Halterung für den Kettenzug montiert, unter anderem auch dass die Bordwand geinen Schaden erleidet
  • Transportrollen für Möbel gekauft, auf denen der Automat stehen soll um ihn dann „einfach“ auf den Anhänger zu ziehen
  • Testlauf gemacht, mit einer Waschmaschine (kein Scherz 😄)

So war ich vorbereitet. Oder besser gesagt: Ich dachte, ich sei vorbereitet.


Die Reise: 4 Stunden Hinweg, 1.000 Gedanken im Kopf

An einem Mittwoch zu Mittag ging’s dann los.
Noch schnell die letzten Besorgungen, Geld dabei, kleiner Mittagsreiseproviant und Nervosität.
Los gehts!

Ich fuhr knapp 4 Stunden in Richtung Deutschland, durch Hügel, Bayern und viel Verkehr.
Die Fahrt war eine Mischung aus Vorfreude und einem flauen Gefühl im Bauch:

„Was, wenn der Automat kaputt ist? Wenn das mit dem Kettenzug nicht klappt? Wenn das Ding zu schwer ist?“

Aber manchmal ist genau das der Reiz.
Kein hundertprozentiger Plan, nur ein Ziel, Wille und ein bisschen Improvisationstalent.


Vor Ort: Der Automat, der Held und mein Glücksfall

Der Verkäufer war top.
Ein bodenständiger Kerl, hilfsbereit, ehrlich, pragmatisch.
Er hatte den Automaten schon aus dem Lager gerollt und zum Aufladen bereitgestellt.

Und da standen sie nun:
Meine erstern beiden Automaten.
1,80 m hoch, um die 300 kg schwer, mit leuchtendem Display und einem Brummen, das nach „Ich bin bereit zu arbeiten“ klang.

Was danach kam, war ein logistisches Experiment, aber eins, das tatsächlich funktionierte:

  • Rampe angelegt
  • Automat mit vereinter Kraft auf einen Hubwagen gestellt
  • Kettenzug eingespannt
  • Und dann: Zentimeter für Zentimeter nach oben gezogen

Der Kettenzug schnurrte, das Holz knackte, wir schwitzten.
Aber langsam, wirklich langsam, bewegte sich der Koloss Richtung Anhängerfläche.

Es war nicht elegant, aber es war effektiv.

An dieser Stelle nochmals ein riesen Dankeschön an den Verkäufer. Danke für Deine Hilfe und vor allem das (alkoholfreie) Bier danach.


Die Rückfahrt: Gewicht spüren, Verantwortung auch

Als der Automat sicher auf dem Anhänger stand, mit Spanngurten gesichert wie ein Kunstwerk, fiel mir ein kleiner Stein vom Herzen.

Aber die Rückfahrt war kein Kinderspiel und vor allem laaaaaange.

Mit einem beladenen Anhänger dieser Gewichtsklasse fährt sich das Auto völlig anders.
Jede Kurve, jede Bremsung musste bedacht sein.
Auf der Autobahn? Langsamer, vorsichtiger.
Wind? Nicht lustig.

Ich spürte das Gewicht bei jedem Kilometer, aber auch den Stolz.

Nun quälte mich aber ein weiterer Gedanke. Wie bekomme ich die beiden Dinger zu Hause wieder von dem Anhänger runter?


Ankunft: Zuhause. Angekommen. Erfüllt.

Nach fast neun Stunden unterwegs rollten wir (meine Automaten und ich) endlich in die Einfahrt.
Langsam, vorsichtig. Es war bereits Mitternacht und zappenduster)
Ich stellte das Auto mit samt dem Anhänger in die Einfahrt, stieg aus und betrachtete das Gespann.

Der erste Automat. Vor meiner Garage.

Ich stand einfach nur da und dachte:

„Du hast es durchgezogen. Nicht geredet, gemacht.“

Ich hoffte dass es eine trockene Nacht wird, sicherte den Anhänger gegen wegrollen und ging ins Haus und schließlich auch schnell ins Bett.


Fazit: Kein Lieferdienst der Welt hätte mir das Gefühl geben können, das ich an diesem Tag hatte.

War es anstrengend? Ja.
War es stressig? Auch.
Aber war es das wert?
Jede Minute. Jeden Schweißtropfen.

Ich habe nicht einfach nur einen Automaten nach Hause gebracht.
Ich habe mir bewiesen, dass ich ein Projekt anpacken, durchziehen und zum Laufen bringen kann, ganz allein (mit ein wenig Hilfe vom Baumarkt und einem coolen Verkäufer).


📬 Wenn du gerade selbst auf der Suche nach deinem ersten Automaten bist und überlegst, wie du den nach Hause bekommst:
Schreib mir gern. Ich teile meine Erfahrung, helfe bei der Planung oder zeig dir mein DIY-System, ohne Show, einfach ehrlich.

Denn ich glaube daran:
Selbstgemacht hält besser. Und fühlt sich auch besser an.

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